Klinische Psychologie und Psychotherapie. Band II (2012)
ISBN
978-3-642-25522-9
Der auf Carl Rogers zurückgehende Begriff der Inkongruenz bezieht sich auf die Diskrepanz zwischen dem, wie man sich erlebt (Selbstkonzept), und dem, wie man sich sehen will (Ideal-Selbst). In der GT kann chronische Inkongruenz entstehen, wenn Veränderungen nicht in das Selbstbild integriert werden können (weil man sich nicht als Person, sondern nur für Leistungen etc. wertschätzt) und es stattdessen zu Verleugnen, Verdrängen oder Verzerren von Erfahrungen kommt. Dieser Prozess erfüllt dann den Zweck, ein instabiles Selbstbild zu stabilisieren bzw. das Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Bei Klaus Grawe bezieht sich der Begriff auf das Abweichen der wahrgenommenen Realität von den eigenen Bedürfnissen/Wünschen/Zielen.